Wandern: Erste Hilfe Ausrüstung (Basics)
Sicherheit beim Wandern passiert weder zufällig, noch ist es Zauberei. Wer in abgelegenen, schwer zugänglichen Gegenden keine „gute“ Erste Hilfe Ausrüstung hat, spielt mit seinem Leben. „Gut“ ist natürlich relativ. Ich traf auf meinen Trekkingtouren Leute, die den halben Rucksack vollgestopft mit Erste Hilfe Ausrüstung hatten, bei deren Anblick ein Notarzt blass geworden wäre. Das andere Extrem gibt es auch: Wanderer, die nur mit Gott und einem Blasenpflaster durch Schlangen infiziertes Buschland streifen oder auf Achttausender klettern.
Die Antwort liegt für die meisten von uns sicherlich irgendwo in der Mitte. Wer Wandern geht, sollte versuchen die Balance zwischen den Anforderungen zu finden, die die Natur uns abverlangt und seinen persönlichen Bedürfnissen.
Daher solltet ihr euch vor jedem Trip hinsetzen, Informationen über die Länge der Wandertour sowie den Gefahren und Besonderheiten im Gebiet einholen. Anschließend breitet ihr eure Erste Hilfe Ausrüstung vor euch aus und versucht folgende drei Fragen zu beantworten:
- 1. Benötige ich das wirklich?
- 2. Was kann passieren, wenn ich diesen Gegenstand nicht habe?
- 3. Fehlt irgendetwas?
Drei simple Fragen. Ihr werdet oftmals überrascht sein, wie viel unnötige Gegenstände sich in euer Erste Hilfe Set eingeschlichen haben.
Erste Hilfe Ausrüstung Wandern: Was nehme ich mit?
Nachdem ihr die drei Fragen vollständig beantwortet habt, wisst ihr was in den First-Aid Kit gehört. Bleibt die Frage nach der Menge. 10 Packungen Schmerztabletten braucht kein Mensch. Das verschwendet Platz im Rucksack und erhöht unnötig das Gewicht, den Erzfeind eines jeden Trekkers.
Hier siehst du exemplarisch meine Basis Erste Hilfe Ausrüstung für einen kurzen (5-7 Tage) Backpacking Trip.
- kleine Rolle Pflasterband, z. B. 3M Micropore Medical Tape
- 4 Blasenpflaster
- 3 Desinfektionstücher zur Wundreinigung
- 10 Schmerztabletten, z. B. Ibuprofen (entzündungshemmend und schmerzstillend)
- 2 Tütchen Anti-Dehydrationpulver
- Kleines Multitool z. B. Schweizer Armeemesser (hat Messer, Schere, Pinzette usw.)
- Kleine Rolle Gewebeklebeband / Panzertape
- 2 Sicherheitsnadeln, 1 Nähnadel
- kleine Pfeife (meist am Rucksack verbaut)
- antibiotische Wundsalbe
- Verbandsmull / Mullbinde für größere Wunden
- 4 Allergie-Tabletten (Antihistamin-Tabletten), z. B. Benadryl
- Latex-Handschuhe
- Feuerzeug, Streichhölzer oder Light My Fire Feuerstahl
- Kleine, einlaminierte Karte mit Kontaktadressen und persönlichen medizinischen Informationen (z. B. Blutgruppe…)
Notiz: Das ist nur eine Grundausstattung Erste-Hilfe. In Entwicklungsländern ist es ratsam, alle nötigen Medikamente mitzunehmen, da diese dort schwer oder gar nicht erhältlich sind. Zudem befinden sich in diesen Ländern immer klinisch verpackte Kanülen und Einwegnadel für Spritzen in meiner Ausrüstung. Dazu kommen Breitbandantibiotika, Mittel gegen Durchfall und Erbrechen.
Gewusst wie: Bilde dich in Erste Hilfe.
Die beste Erste Hilfe Ausrüstung für das Wandern bringt euch nichts, wenn ihr nicht wisst sie einzusetzen. Wer viel in der Wildnis unterwegs ist und dessen letzte Erste Hilfe Schulung lange zurück liegt, sollte unbedingt einen Auffrischungskurs besuchen.
Des Weiteren kann es euer Leben retten, wenn ihr euch spezifisch in Outdoortechniken und Verhaltensweisen im Überlebenskampf mit der Natur schult. Dazu kann ich euch das deutschsprachige Buch Outdoor- und Survivalmedizin: Selbstbehandlung in Extremsituationen von Johannes Vogel und William Forgeys Wilderness Medicine: Beyond First Aid im Englischen empfehlen.
Meine Bücher
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