Canon Powershot G9 x Reisekamera im Praxis-Test
Die Zeiten von platzraubenden, klobigen und schweren Spiegelreflexkameras ist definitiv vorbei. Mit den neuen Kompaktkameras, wie der Canon Powershot G9 x, ist den Kameraherstellern ein Quantensprung in der Fototechnik gelungen und hat damit uns Backpackern, Weltreisenden und Trekkern eine robuste, leichte Reisekamera auf den Outdoor-Markt geworfen.
Ich bin kein Profi was Kameras anbelangt. Daten über Belichtungszeiten etc. interessieren mich herzlich wenig. Vielmehr will ich eine Kamera haben, die einfach in der Bedienung ist, tolle Bilder macht in Poster-Qualität, Videos in Full-HD erzeugt und zudem noch meine ganzen Touren rund um die Welt souverän meistert. Kurzum, eine Allzweckwaffe.
Nachdem ich mich monatelang (wie du wahrscheinlich auch) über Kameras im Internet belesen hatte und sogar kostenloses Know-How im Multimedia-Fachhandel geschnorrt hatte, entschied ich mich für die Canon Powershot G9 x * Reise-Kompaktkamera.
Ich hatte zuvor das Canon Powershot SX710 HS * Modell auf meinen Reisen in Australien und Indonesien dabei und war vom kristallklarem, 30-fachen Zoom begeisterst. Früher war die S-Serie das kompakteste was Canon zu bieten hatte. Für meinen Trip in Nepal sollte es noch hochwertiger sein und ich entschloss mich mehr Geld in die Hand zu nehmen. Für 400 Euro flatterte die Powershot G9x ( Nachfolger der S-Serie) in meine Arme und wurde ein treuer Begleiter am Annapurna und der Mount Everest Region.
Insgesamt ist die Kamera bei mir seit 6 Monaten im Dauereinsatz. Meine Erfahrungen mit der Powershot G9 x habe ich dir einfach mal niedergeschrieben. Vielleicht hilft dir das eine Kaufentscheidung für die passende Reisekamera deines nächsten Abenteuers zu finden.
Canon Powershot G9 X Technische Daten laut Hersteller
- Gewicht: 200g
- 20,2 Megapixel CMOS-Sensor (Seitenverhältnis 3:4)
- WiFi: drahtlos Bilder teilen oder Backups erstellen
- 1.0 CMOS: großer Sensor für erstklassige Ergebnisse
- externer Blitz: Canon High Power Flash HF-DC2
- Objektiv: Zoom (optisch: 3fach, digital ca. 4fach); Brennweite (10,2 – 30,6 mm (äquivalent zu KB: 28 – 84 mm))
- LC-Display: 7,5 cm (3,0 Zoll) Touchscreen-LCD (TFT). 3:2 Seitenverhältnis. ca. 1.040.000 Bildpunkte, kapazitiv
Für alle noch so kleinen technischen Spezifikationen der Canon G9x besuchst du die offizielle Seite von Canon >>> Link <<<
Pro und Kontra Powershot G9 X
Die Canon Powershot G9 X ist keine perfekte Kamera. Kann sie auch nicht sein. Es geht vielmehr darum einen möglichst guten Kompromiss zwischen einer hochpreisigen Spiegelreflexkamera und einer leistungsstarken, handlichen Kompaktkamera zu finden. Dementsprechend gibt es Vorteile aber auch Nachteile, die für oder gegen den Kauf einer Canon Powershot G9 x sprechen.
Pro:
- Gewicht: Wow, eine 1 Zoll Sensor Kamera mit knapp 200 Gramm. Ein echtes Leichtgewicht mit super kleinem Packmaß.
- Verarbeitung: Die Canon ist sehr gut verarbeitet und macht generell einen optisch sehr hochwertigen Eindruck. Knöpfe und Einstellrädchen lassen sich leicht drücken bzw. drehen, aber sitzen dennoch fest. Das Touch-Display reagiert souverän, auch bei kalten Temperaturen im Himalaja Gebirge.
- Akku-Laufzeit: Da kann ich nicht meckern. Ich habe mit einem voll geladenen Akku durchschnittlich 250 Fotos + einige Videos im Full HD Modus gemacht. Selbst am Everest bei permanenten Minusgraden musste ich den Akku nur alle 7 Tage aufladen. Top.
- Display: Das Einstellkreuz der Vorgängermodelle ist verschwunden und die Canon G9 x kommt mit 3 kleinen Tasten aus. Alles andere der Menüführung findest du auf dem Display, das fast den gesamten Platz der Kamerarückseite einnimmt. Zu Zeiten von Smartphones und i-Pads kennt sich wohl jeder mit Touch-Screens aus und das Durchtippen durch das Menü ist selbst erklärend. Das Display ist kontrastreich und es macht Spaß seine zahlreichen Schnappschüsse darauf anzuschauen.
- Robustheit: 6 Monate im Einsatz und die Canon zeigt keinerlei Ermüdungserscheinungen. Nicht einmal einen Kratzer hat die Kamera (hatte sie immer in einer Schutztasche*). Obwohl die G9x in den Bergen permanenten Erschütterungen (auch Sprünge) ausgesetzt war, ist die Funktion uneingeschränkt. Nichts hat sich gelockert. Auch die starken Minustemperaturen (hatte Angst das das Display kaputt friert) hat sie schadlos überstanden.
- Bild- und Videoqualität: Sehr gut. Ich hatte im letzten Jahr in Tansania, Schottland und Irland mein Galaxy Smartphone dabei und dachte mir: „Platzsparen. Wozu brauch ich eine separate Kamera, die neuen Smartphones schießen doch hervorragende Bilder?“. Die Ernüchterung kam zu Hause am HD-TV. Das ist mir mit der Canon Powershot G9 x nicht passiert. Die Bilder waren gestochen scharf, auch auf einem großen 42 Zoll TV. So machen das Fotos/ Videos anschauen mit Freunden und das ausgedruckte XXL Poster an der Wand Spaß.
- 1 Zoll Sensor: Dieser fängt auch bei schlechten Lichtverhältnissen noch ausreichend Licht auf um ansehnliche Bilder zu erzeugen.
- Schneller Autofokus: Der Autofokus arbeitet schnell und zuverlässig bei Schnappschüssen. Für rasante Sportaufnahmen (Motorrad, Sprint etc.) ist sie aber nicht schnell genug. Ein kleiner Trick: den Auslöseknopf schon halb gedrückt halten und aufs Motiv ausrichten, dann sind auch rasante Richtungswechsel machbar.
- W-LAN: Kostenloses W-LAN gibt es heutzutage überall. Gerade auf Reisen konnte ich so meine Fotos mit Freunden ohne viel Aufwand via W-LAN teilen.
Kontra:
- Ladefunktionen: Als Backpacker und auf Reisen möchte ich alle meine elektronischen Geräte mit einem einzigen USB Kabel aufladen können. Standard heutzutage würde man denken. Zwar gibt Canon an das die Kamera per USB geladen werden kann, aber entweder bin ich unfähig ein USB Kabel zu benutzen oder es funktioniert nicht. Ich gehe von Letzterem aus. In einem Hilfe-Forum lass ich von diesem Problem. Dort gab es auch den Tipp ein altes USB Ladekabel zu verwenden, das noch nicht in der Lage ist Daten zu übertragen. Kannst du ja mal ausprobieren. Zum Glück ist die Ladestation der Canon G9x leicht und verhältnismäßig klein. Zur Not tut es auch ein Ersatz-Akku*.
- kleiner Zoom-Bereich: Im Vergleich mit der SX710 HS, muss die G9 x lediglich mit einem 3-fach optischen Zoom auskommen.
Mein Fazit zur Powershot G9 X Reisekamera
Smartphone-Kameras sind nicht leistungsstark genug und Spiegelreflexkameras zu unhandlich, platzraubend und schwer. Mit einer leistungsstarken Kompaktkamera hast du einen treuen Reisebegleiter im Hosentaschenformat. Die Canon Powershot G9 x gibt’s bereits ab 380 Euro im Online-Handel (aktuell teurer, da eine Fabrik in Japan abgebrannt ist). Für diesen fairen Preis erhältst du eine leichte (200g) und sehr robuste Kamera, die mit ihrem 1 Zoll großen Sensor hervorragende Bilder abliefert. Einziges Manko ist die fehlende (funktionierende) USB-Ladefunktion. Bei Folgemodellen sollte Canon dort nachrüsten.
Ich persönlich bin von dieser Premium-Reisekamera hellauf begeistert und werde sie auch in diesem Jahr wieder auf meine Packliste fürs Ausland setzen. Für die Canon Powershot G9 x kann ich dir mit sehr gutem Gewissen eine Kaufempfehlung aussprechen. Viel Spaß mit diesem Schmuckstück auf deinen nächsten Reisen und den tollen Fotos, die du mit nach Hause nimmst.
Kleiner Tipp: Ab Februar 2017 ist das Folgemodell die Canon Powershot G9 x Mark II auf dem Markt (Preis: ca. 500 €). Diese hat 3 Neuerungen. Nach ersten Tests ist diese aber im Preis-Leistungsverhältnis schlechter.
Kann ich dem ganzen beipflichten. Hab auch die G9x . Sehr gute Kamera
Hallo,
ich sehe das auch so. Sony DSC-RX100 III ist seit mehr als 5 Jahren meine Kamera. Aufladen mit USB ist möglich.
Grüssle aus dem Schwarzwald Paul.