Leseprobe „Tansania hautnah: Das etwas andere Länderporträt“

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VORWORT

„Hör mal!

 

Es gibt Länder, die lassen dich nicht los – Tansania ist so eines. Wie eine durstige Zecke verbeißt es sich in deine Gedanken.

Es heißt, der Mensch verdrängt alles Negative und will sich nur noch an das Gute im Leben erinnern. Ein Schutzmechanismus, der uns davon abhält, irre zu werden oder wie ein geprügelter Köter in unsere Hütten zurückzuziehen. Darin muss ein Fünkchen Wahrheit liegen. Anders kann ich mir nicht erklären, warum ich nach Tansania zurückkehrte. Auge in Auge mit dem Mount Kilimanjaro. Diese unerbittliche Kühlkammer unter der brennenden Sonne Ostafrikas hatte meinen zerbrechlichen Hals ganz fest im Griff, kostete mich fast das Leben.

 

Drei Jahre später saß ich erneut im Flieger nach Tansania. Es sind eben nicht nur die Nackenschläge, die im Gedächtnis bleiben. Nicht nur das Negative, das nach Verdrängung winselt. Es ist das große Ganze, das Big Picture. Es ist die Sehnsucht nach einem Land, das mehr zu bieten hat als den Kilimandscharo, das unbändige Lebensfreude ausstrahlt, ursprüngliche Einzigartigkeit und in dem Abenteuer und lebenslange Freundschaften auf einen warten.

Herrlich spontan und unbedacht frei – einige nannten es blauäugig – pellte ich mich Juni 2016 aus dem Flugzeug und setzte meinen Fuß auf den betonierten Boden des Kilimanjaro International Airport. Ich freute mich wie ein kleines Kind, zurück zu sein. Warum, weiß ich nicht, aber ich hatte das Gefühl, Tansania wolle mir etwas zeigen. Als hätte ich bei meinem letzten Besuch einen Blick in ein Buch geworfen, das mich sofort in den Bann gezogen hatte. 2013 hastete ich durch die ersten Zeilen dieses Buches und als ich anfing Gefallen daran zu finden, schlug man es mir vor der Nase zu, setzte mich in den Flieger und schickte mich zurück nach Deutschland. Eine unausgesprochene Leere blieb zurück.

Natürlich kannst du dir eine Rezension über dieses ominöse Buch durchlesen, aber das ist und bleibt ein Abklatsch – ein Versuch, mit dem Fernrohr ins grenzenlose Weltall zu schauen. Du musst selbst die filigranen Seiten fühlen, den unverkennbaren Geruch des Papiers einatmen, mit den Fingern Zeile für Zeile abfahren.

Das, was du auf den folgenden Seiten liest, ist mein gelebtes Tansania. Ein Länderporträt – triefend subjektiv, farbenfroh bildhaft, offen und ehrlich geschrieben, aber auch im unzensierten Schreibstil dahingeschmettert, als würden du und ich bei einem Bierchen in deiner Eckkneipe über meine Reise philosophieren.

Was erwartet dich? Ich kann dir sagen, was dich nicht erwartet: ein popliger Reiseführer, in dem du lauwarm das schickste Hotel oder das leckerste Restaurant vorgekaut bekommst; keine handwarme Brühe für die träge Masse zum Eins-zu-eins-Nachreisen à la Lonely Planet. Wenn du danach suchst, kannst du hier sofort aufhören zu lesen. Besser noch: kauf dir einen dieser Reiseführer oder gleich die Bild-Zeitung.

Lass dich auf „Tansania hautnah“ ein. Komm mit mir als Backpacker nach Ostafrika und fühle den hämmernden Puls des schwarzen Kontinents, sitze am Buschfeuer der letzten Jäger und Sammler, kraxel auf die höchsten Vulkanberge dieses Landes und lebe in Armutsvierteln.

Gemeinsam verlassen wir die ausgetrampelten Pfade und geraten in Situationen, die uns ein Land und seine Menschen nahe bringt – mit all dem grellen Licht, das auf sie scheint, aber auch den dunklen Schatten, die sie werfen.

 

In diesem Sinne „KARIBU SANA“: Herzlich willkommen in Ostafrika!“

1 Kommentar
  1. Stefanie
    Stefanie sagte:

    Hey Stefan, du sprichst mir einfach aus der Seele. Tansania ist so viel mehr als Luxus Safari, Hotelurlaub auf Sansibar oder mal „schnell“ (im wahrsten Sinne des Wortes, wenn ich mir überlege wie hoch der Berg ist und das man nach 6 Tagen wieder in Moshi ist) den Kilimanjaro besteigen.
    Die Kultur , die Herzlichkeit und die Lebensfreude der Menschen, die nichts besitzen und doch SO VIEL besitzen, hat mich nachhaltig stark beeindruckt. Deswegen geht es nächstes Jahr auch wieder hin und dann zum 3. Mal bereits! Mal sehen, vielleicht besteige ich auch den heiligen Berg der Massai … wer weiß, oder doch in die Usambara Berge,… 🙂 In jedem Fall, viel Zeit mit den Einheimischen verbringen und lieber auf dem Boden eines Einheimischen-„Restaurants“ essen. In dem Sinne „Es gibt Länder, die lassen dich nicht los – Tansania ist so eines“ – das Zitat kann ich zu 100% unterschreiben!

    Würde mich freuen von dir zu hören –

    Liebe Grüße
    Stefanie

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