LED LENSER H7r.2 Stirnlampe im Outdoor-Test

Testbericht Led Lenser H7r.2 Stirnlampe TestWas taugt die LED Lenser H7r.2 Stirnlampe? Da wir heute Sonntag haben, es epochal draußen regnet und mich die Langeweile überkommen hat, will ich mit dir zusammen dieser Frage nachgehen.

Ich bin auf der Suche nach einer zuverlässigen Stirnlampe für meine nächsten Nepal-Trip. Seit einigen Monaten habe ich daher das weiterentwickelte Modell H7r.2 der alten H7R von LED Lenser im Dauertest. Zeit meine Erfahrungen zu teilen.

„R“ steht bei LED Lenser für wieder aufladbar (rechargeable), was die H7R aber nicht von der H7R.2 unterscheidet. Innovativ ist bei diesem Klassiker von LedLenser in der H7r.2 Version eine neu berechnete Linse für breitere Ausleuchtung sowie ein überarbeitetes Energiekonzept mit aufladbaren Lithium-Ionen-Zellen. Somit lassen sich zusätzlich mehrere Akkupacks zusammenschließen und über eine praktische Energieanzeige im Blick behalten. Mit diesen Erneuerungen reagiert der Stirnlampenhersteller auf die lauten Rufe der Outdoor-Enthusiasten, die in der Vergangenheit die bescheidene Akkuleistung der herkömmlichen Batterien und der schlechten Ausleuchtung bemängelt hatten. Doch reicht das aus um aus einer guten Lampe eine sehr gute zu machen? Ist die LedLenser die richtige Wahl für meine nächste Himalaja-Tour im kommenden April?

Schauen wir uns die Produktbeschreibung der H7r.2 laut LedLenser einmal genauer an und zerpflücken die technischen Details.

Datenblatt Stirnlampe LED Lenser H7r.2

LED
LED-Konfiguration (1 x High Power LED); Leuchtkraft (MAX 300 lm – MIN 20 lm); Leuchtweite (MAX 160m – MIN 50m); Leuchtdauer (MAX 30h – MIN 4h)

Batterie und Gehäuse
Batterie (1 x Polymer 3.7V); Batteriekapazität (5.18 Wh); Wasserdichtigkeit (IPX6); wiederaufladbar

Größe und Gewicht
Kopfdurchmesser (35 cm); Gewicht (165 g)

Pro und Kontra LED Lenser H7r.2 im Praxistest

Wahrscheinlich kannst du mit technischen Datenblättern genauso wenig anfangen wie ich. Der Spaß sagt, zumindest für mich, nichts über die Performance der Stirnlampe aus. Nur der Praxistest kann da Gewissheit bringen…

Bergsteigen Led Lenser H7r.2 Stirnlampe wiederaufladbarTest

Pro

  • Stirnband: Das Stirnband hat eine angenehme breite, leiert nicht aus und lässt sich bombensicher (sogar einhändig) einstellen. Mit einem kleinen Plastik-Karabiner am Stirnband, kann man die Stirnlampe praktisch am Rucksack befestigen. Ein klares Plus für mich als Bergwanderer auf Gipfeletappen. Einzig eine kleine S.O.S Pfeife täte der H7r.2 noch gut.
  • Gewichtsverteilung: Die Led Lenser H7r.2 ist kein Leichtgewicht. Andere Hersteller wie Petzl unterbieten das bei besserer Leuchtkraft. Die 165 Gramm verteilen sich aber angenehm auf den Kopf, da eine ausgewogene Balance zwischen dem Akku hinten und der Leuchteinheit an der Stirn geschaffen wurde. Selbst längere Touren lassen sich so meistern, auch ohne Mütze.
  • Wasserdichtheit: IPX-6 schütz gegen starkes Strahlwasser. Einige starke Regenschauer hat sich bisher schadlos weggesteckt. Abtauschen geht damit natürlich nicht und bei Kanutouren oder Flussdurchquerungen solltest du vorsichtig sein.
  • Transportschutz: Um den Transportschutz zu aktivieren musst du den Knopf an der Vorderlampe für 5 Sekunden (bei ausgeschalteter Lampe) gedrückt halten. Merk dir das, da die Knöpfe am Dimmerrad hinten und auch der Knopf an der Vorderlampe einen sensiblen Druckpunkt besitzen. Im Rucksack geht die H7r.2 sonst definitiv an. Die Folge ist ein entleerter Akku.
  • Dimmerfunktion: Über das Drehrad am Hinterkopf kannst du die Lichtstärke stufenlos verstellen.
  • Licht am Hinterkopf: Das Drehrad leuchtet bei Bedarf rot, oder blinkt schnell. So wirst du auch von hinten gesehen. Allerdings könnte für meinen Geschmack das Licht deutlich stärker sein.
  • Streuweite Linse: Über ein „Teleobjektiv“ vorn an der Lampe, lässt sich das Licht bündeln oder streuen. Gerade die Nahausleuchtung ist genial.
  • verschiedene Leuchtmodi: Die Lampe hat drei verschiedene Leuchtmodi (Blink-Signal, Dimmlicht, Powerlicht) mit unterschiedlicher Lichtstärke (Low Power, Power & Booster).
  • Optik: Optisch überzeugt die H7r.2 auf ganzer Linie und kommt in einem „schlanken“ Design und schwarz-rotem Look daher.
  • Batteriestand-Anzeige: Über das Drehrädchen hinten lässt sich beim Einschalten der Akkustand ablesen (rot = 50-100%; gelb/orange = 20-50%; <20% = rotblinkend).
  • Preis-Leistung: Die Lampe ist nicht mehr „cutting edge“ und schon eine Weile auf dem Markt. Die Preise sind daher gut gefallen und für das was die Lampe bietet ein echtes Schnäppchen.
  • schwenkbarer Leuchtkörper: Die Stirnlampe lässt sich über verschiedene Stufen (Kippwinkel) Höhenverstellen. Das geschieht ohne viel Kraftaufwand und trotzdem verstellt sich die LedLenser Stirnlampe nicht automatisch bei Erschütterungen.

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Kontra

  • „intuitive“ Bedienung: Wer die Bedienungsanleitung nicht liest, wird diese Led Lenser H7r.2 nicht bedienen können. Es ist definitiv nicht intuitiv. Aber: Jeder Affe kann das erlernen. Studiere die Anleitung und nach einigen Versuchen funktioniert alles. Einmal verstanden, ermöglicht die Stirnlampe dir viele nützliche und weniger nützliche Einstellungen.
  • Batteriefach: Zwei Sachen. Erstens. Die Abdeckung des Batteriefaches ist aus Plastik (Gewichtsersparnis) mit einem kleinen Plastiklippe, die es schließt. Ohne ein Prophet zu sein, wette ich, dass ein Sturz auf diesen Verschluss ihn brechen lassen wird. Zweitens. Ein dünner Schaumstoffeinsatz würde den Tragekomfort auf längeren Touren (oder solltest du damit Joggen) deutlich erhöhen.
  • Akkuleistung/ Leuchtdauer: Der Low-Mode ist mit 20 Lumen lächerlich. Das nützt höchstens im Zelt und die 30 Stunden Leuchtdauer sind daher Utopie. Ich nutze immer den Power Mode (250 Lumen) und da hält der Akku bisher maximal 5 Stunden und wir noch durch die rote Ruckleuchte minimiert. Für mich auf Gipfeletappen oder Langstreckentouren fragwürdig (Lademöglichkeit) und ich müsste immer noch Ersatzbatterien (3xAAA) oder einen Ersatzakku mitführen. Das geht, da man Akkus bei der Led Lenser H7r.2 koppeln kann. Trotzdem ein Mehrgewicht. Was nicht geht ist die Stirnlampe gleichzeitig zu nutzen und zu laden. Ein Betrieb über ein Powerbank fällt weg.
  • Leuchtkraft: Die 300 Lumen (Boost von 50 Lumen) lassen sich nur kurzzeitig zuschalten. Damit hinkt die Led Lenser der Konkurrenz in Bezug auf Leuchtkraft hinterher. Der Fairness musst ich sagen, das die Konkurrenz sich diesen Vorteil auch deutlich besser bezahlen lässt. Gleiches gilt für die Leutweite, die mit max. 160 Metern (gebündelte Einstellung; 300 Lumen) keine Rekorde bricht. Hierfür empfehle ich die große Schwester, die Led Lenser H14r.2 (850 Lumen).
  • „Totpunkt“: Wenn du die Stirnlampe von Fern zu Nachlicht verstellst, gibt es einem schwarzen Totpunkt oder nenne wir es „Blinden Fleck“ in der Mitte, der schlechter ausgeleuchtet ist. Ein Kompromiss für diese Art von Weitenregulierung. Ich kann daher damit leben.
  • Kein Rotlicht: Das stört mich am Meisten an der Led Lenser H7r.2. Sie hat nur ein Led und kein Rotlicht. Auf meine Touren nutze ich das sehr gern nachts im Zelt, z.B. beim Lesen. Die rote Birne auf der Rückseite ist dafür völlig unterbelichtet.
  • Druckknopf vorne: Der Druckknopf vorne ist sehr klein und hat einen winzigen Druckpunkt. Es ist nicht möglich die Lampe mit Winterhandschuhen anzustellen oder zwischen den Modi zu wählen.

Fazit Led Lenser H7r.2

Die Led Lenser H7r.2 ist nicht die hellste Kerze auf der Torte aber überzeugt dennoch mit einem guten Preis-Leistungsverhältnis. Sie ist besser als meine alte Petzl Tikka XP 2 (Test). Ich persönlich werde die Led Lenser Stirnlampe mit auf meiner Nepal-Tour im April/ Mai mitnehmen und dir berichten, wie ihrem Akku die eisige Höhenluft über 6.000 Meter geschmeckt hat.

Alternativen zur Led Lenser H7r.2

Gut, der Regen hat mittlerweile nachgelassen. Ich werde dann mal meine neue Mammut Hardshelljacke ausführen. Ich hoffe du konntest etwas mit meinem Stirnlampen Praxistest anfangen und er hilft dir bei deiner Kaufentscheidung. Wie gehabt: Solltest du Fragen zur Led Lenser H7r.2 haben oder deine Erfahrungen mit uns teilen wollen, dann schreib einfach in die Kommentarbox.

5 Kommentare
  1. Clarissa
    Clarissa sagte:

    Vielen Dank für deinen informativen und ehrlichen Bericht.
    Ich finde es gut, dass du pro und kontra gegenüberstellst. So bekomme ich einen guten Überblick.

    Zwar habe ich bisher noch keine Stirnlampe getragen, würde aber unheimlich gerne mit Touren beginnen, bei denen eine solche Lampe durchaus Sinn macht.

    Viele Grüße, Clarissa

    Antworten
  2. Daniel Zweifler
    Daniel Zweifler sagte:

    Guten Abend Stefan / Dein Bericht ist inzwischen gute 4 Jahre alt. – Aktuell ist er allerdings immer noch.

    Gerne gebe ich trotzdem zusätzliches feedback (besitze 1x H7.2 / 2x H7R.2 / 1x H11)

    Erstens, die beschriebende Stirnlampe wird mit V I E R AAA-Batterien (Akku’s) und nicht mit 3 Stück betrieben.

    Zweitens, das Rotlicht im Druck-/Drehknopf hinten ist wie von Dir beschrieben L E I D E R nur als Akku-Zustandanzeige brauchbar.

    Drittens, der Batteriefachdeckel (bzw. „Lippe“) bricht beim „Anschlagen“ tatsächlich schnell….. = klarer Negativpunkt.
    Aus dem Grund habe ich tatsächlich solche Deckel als Reserve zu Hause !
    Das Auswechseln der Batterien mit klammen Händen ist faktisch ein Ding der Unmöglichkeit !

    Sitz der Lampe:
    alles geht gut bis an dem Tag, wo man sich wagrecht nach vorne beugt und gleichzeitig den Kopf wieder „raufdrehen“ muss. – z.B. beim Bohren einer bereits installierten Spüle oder Tischplatte…… = dann zieht es mir regelmässig die Lampe vom Kopf.

    Zubehör / pouch Typ H von Lenser: = N I C H T kaufen !
    diese kleine Hartschalenbox ist für beide H7-Typen im Prinzip zu klein !
    Die Firma kennt den Sachverhalt….; dennoch verkaufen sie ihre Restbestände weiter.
    Die H11 hingegen passt wieder in diese pouch…… :-)…. !

    Weiterhin viel Spass beim Testn von outdoor Produkten.

    Antworten
    • Stefan Schüler
      Stefan Schüler sagte:

      Hi Daniel, ich hab die Stirnlampe immer noch im Einsatz. Danke für die Klarstellung zwecks Batterien. Was mich am Meisten an der Lampe nervt, ist die „Sperre“. In meinem Rucksack oder im Packsack geht sie trotz Sperre regelmäßig an und saugt kostbare Energie. Gruß, Stefan.

      Antworten

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