Lost Places – Wehrmachtsbunker Truppenübungsplatz Jüterbog
Geschichte lebt und ist heute noch im NSG Forst Zinna-Jüterbog-Keilberg greifbar. Was heute ein 6700 Hektar großes Naturschutzgebiet mit seltenen Vögeln, Flugsanddünen, trockenen Sandheiden und herumstreifenden Wolfsrudeln ist, war bis 1992 ein militärischer Truppenübungsplatz. Unter dem Naziregime entstand dieser Truppenübungsplatz, bekannt als Neues Lager/ Jüterbog West oder auch unter dem amtlichen Namen „Adolf-Hitler-Lager“.
In diesem weiträumigen Areal entstanden seinerzeit ein Bahnhof, viele Mannschaftbarraken, ein Proviantlager usw. und beherbergte eine Artillerieschule für Kettenfahrzeuge. Nach Kriegsende übernahmen die Sowjetische Besatzungsmacht das Areal und nutzte es als Internierungslager für „unerwünschte Personen“. Ab 1947 nistete sich die SED in die ehemaligen Nazi-Räumlichkeiten ein, um die politische Elite für die 1949 gegründete DDR auszubilden. Ab 1970 war bis zum Abzug der Russen eine Sowjetgarnision dort stationiert.
PUHHHH! Das war jetzt eine Menge Geschichte für eine Einleitung. Sorry, aber das musste sein.
Seit 2007 wird versucht das ganze Areal von den Hinterlassenschaften der Nazis, der Sowjets und der SED zu befreien. Keine Ahnung, wie das funktionieren soll – immerhin reden wir hier von ca. 500.000 Kubikmetern!!!! umbauten Raum.
Egal, mich interessiert dieser alte Kram, der Neudeutsch als „Lost Places“ bezeichnet wird, und Stand heute (2022), ist auf dem Gelände noch ordentlich Geschichte einzuatmen und zu erkunden. Das, zusammen mit der sehr schönen Landschaft, die an die Lüneburger Heide erinnert, macht den Reiz des NSG Forst Zinna-Jüterbog-Keilberg aus.
Wer also nicht nur stupide Wandern gehen möchte und Nadelbäume anstarrt, wird den Mix aus historischen Ruinen aus verschiedenen Epochen zu schätzen wissen. Aber Vorsicht, von dem Gelände geht Gefahr für Leib und Leben aus: Bunker und Gebäude können einstürzen und das Gebiet ist Munitionsverseucht…
Nachfolgend habe ich dir einige Bildchen von meiner letzten Tour hinterlegt, die dir einen kleinen Eindruck verschaffen sollen, wie es dort ist. Bleibt mir nur noch dir viel Spaß beim Anschauen der Bilder und beim selber Erkunden des ehemaligen Truppenübungsplatzen zu wünschen. Also worauf wartest du noch? Ab in die Wanderschuhe!!!
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Und jetzt zum alten Wehrmachtsbunker. Wahrscheinlich hast du schon ungeduldig bis hier unten gescrollt.
Insgesamt waren wir knapp vier Stunden unterwegs und haben 13 Kilometer zu Fuß abgerissen. Hab Verständnis, das ich hier nicht unsere komplette Rute online Stellen kann.
Tipp: Lade dir eine hochwertige, topographische Karte aufs Smartphone oder recherchiere vorher via google maps. Dann erkennst du wo die Bunkeranlagen sind und kannst sie gezielt anlaufen. Für einen Schuss ins Blaue ist das Areal zu groß. Ich persönlich nutze die Applikation Osmand Plus mit eingezeichneten Hangneigungen und Höhenlinien.
Ich hoffe du hast ein paar Infos aus diesem Beitrag mitgenommen. Auch wenn dich die alten Lost Places Ruinen Null interessieren, empfehle ich dir das Naturschutzgebiet Forst Zinna-Jüterbog-Keilberg. Einen Ausflug und eine ausführliche Wanderung ist es auf jeden Fall wert. Dafür bietet sich der bereits erwähnte *Wanderweg Wurzelberg oder die Rundwanderung Frankenförde an.
PS: Schau dir auch meine Beitrag über Die „Verbotene Stadt“ Wünsdorf an.
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