Projekt Sahara – Wasser & Benzin in der Wüste (Motorradreise Afrika)
Willkommen bei Teil 2 meiner Blogreihe „Projekt Sahara. Im ersten Teil haben wir meine Yamaha Tenere 700 in der Garage auf Vordermann gebracht und allerhand Wartungsarbeiten durchgeführt. Nun soll es um ein nicht ganz unerhebliches Thema gehen: Wie transportiere ich Wasser und Sprit auf dem Motorrad?
Auf einigen Etappen unserer Afrika Motorradtour können im ungünstigsten Fall 500-600 Kilometer ohne Benzin auf uns zu kommen. Das ist ein echtes Problem. Selbst bei den Tankstellen, die wir uns heraus gesucht haben, ist nicht sichergestellt, ob überhaupt Benzin vorhanden ist. Ich kenne das aus Australien. Da ist die Tanke leer und der nächste Truck mit Treibstoff für die hungrigen Verbrennungsmotoren rollt erst in drei Tagen durch die entlegene Gegend.
Noch schlimmer ist es jedoch, wenn man mitten in der Wüste ohne Treibstoff liegen bleibt. Dann kann es schnell lebensbedrohlich werden.
Also was machen wir?
Benzinversorgung und Benzin transportieren auf dem Motorrad
Der originale Tank der Yamaha Tenere 700 fasst 16 Liter Benzin. Bei gesitteter Fahrweise komme ich damit im weichen Sand oder Gebirge zwischen 250 und 280 km. Im regulären Fahrbetrieb sind 320 Kilometer drinnen. Um die Reichweite zu erhöhen, habe ich (siehe Teil 1) den 22 Liter Tank von Acerbis montiert. Diese 6 Liter mehr sollten für weitere 90 – 120 km gut sein.
- Yamaha Tenere 700 22 Liter Tank Acerbis https://amzn.to/3EBMDQy
- plus abschließbarem Tankdeckel mit Entlüftung https://amzn.to/3ItEgHZ
Das alleine reicht aber noch nicht aus. Zusätzlich habe ich den 7,6 Liter Fuel Bag von Armadillo (Giant Loop) dabei. Das sollte für weitere 120 bis 150 km an Reichweite sorgen.
- Giant Loop Armadillo Fuel Bag (2 US GAL = 7,6l)
- Zurrgurte von RokStraps https://amzn.to/3m9jXZa
- Benzinflaschen (alternative) https://amzn.to/3xRDCPN
PS: In Deutschland bekommt man den Armadillo Fuel Bag & Cactus Canteen nur über https://www.rally-motor.nl/
Dieses Fuel Bag lässt sich super kompakt verstauen. Wenn es nicht benötigt wird, rolle ich es einfach zusammen und schnalle es auf den Enduristan Tornado oder die Blizzard XL (Erfahrungsbericht) oder alternativ die 28l Rhinowalk Satteltaschen https://amzn.to/3EBMD30 .
Sollte ich es dann für die kritischen Etappen benötigen, werde ich es längs auf der Sitzbank positionieren und an den 4 hinteren Zurrpunkten der Yamaha Tenere 700 befestigen (Fotos folgen).
Natürlich gibt es noch andere Anbieter. Alle haben eins gemeinsam: Sie im Straßenverkehr nicht zugelassen. Der Transport von Benzin ist bei uns nur in starren Containern zugelassen. Aber wen interessiert das schon in der Wüste…
- Overland 6l Fuel Cell von Desert Fox (Tanktasche) > nutzt mein Kumpel Anton von Dirt Bags on Wheels
- Bei Amazon gibt es für ca. 69€ die „Oil Bags“. Diese sind super robust und eine weitere Alternative bei schmalem Geldbeutel https://amzn.to/3XV3wNf
Mit Wasser & Dreck verunreinigter Sprit auf der Motorradreise?
Wer die Dakar 2023 gesehen hat weiß, dass sogar die Profisportler nicht vor mit Wasser gestrecktem Sprit gefeilt sind. Es ist gängige Praxis, dass Benzin mit Wasser versetzt wird. Abgesehen davon, das die Laufleistung dann merklich weniger ist, kann es je nach Menge des Wassers auch zu Zündaussetzern kommen. Worst Case: Die Karre fährt nicht mehr.
Zum Einen hab ich für den Acerbis Tank einen Tank Filter montiert, der die gröberen Schmutzpartikel heraus filtern soll.
- Acerbis Fuel Filter für Big Cap https://amzn.to/3KxvknL
Das hilft aber nicht gegen Wasser, das leider eine größere Dichte als Benzin hat. Es setzt sich immer am Boden des Tankes ab, genau dort wo die Benzinpumpe der Yamaha Tenere 700 sitzt.
Um das Wasser zu binden und eine entzündbare Verbindung zu schaffen, werde ich bei Bedarf ein Gasoline Treatment von Champion/ Motul nutzen. Eine 325ml Flasche reicht für 50-60 Liter Benzin im Normalbetrieb. Das war ein Tipp von Steffen aus der Motorradschmiede Falkensee. Mal schauen, ob das funktioniert.
- Champion Gasoline Treatment (1 Flasche 325ml) https://amzn.to/3xTW5vc
Wie transportiere ich Wasser für eine Motorradreise durch die Wüste / Afrika?
Das beste Benzin nützt dir nichts, wenn du ohne Wasser unter der sengenden Hitze des afrikanischen Kontinentes unterwegs bist. Wasser und Benzin müssen immer im Einklang sein. Selbst ein simpler Defekt am Motorrad, wie z.B. ein Plattfuß, kann innerhalb von Stunden zur Dehydrierung führen.
Um Wasser zu Transportieren nutze ich meine Enduristan Hurrican 15 Rucksack (Review in Arbeit) mit der 3 Liter Trinkblase. Den habe ich seit 50.000km im Einsatz. Ich würde jedem einen Trinkrucksack ans Herz legen, da man während der Fahrt permanent Flüssigkeit zuführen kann. Wer nur zu den Pausen trinkt wird Kopfschmerzen bekommen und dehydrieren.
Zusätzlich könnte ich noch weitere 2 1l PET Wasserflaschen an den Seiten des Rucksacks festzurren.
Die 25l Version vom Enduristan würde ich nicht empfehlen, das dieser zu stark aufträgt und man in Platzprobleme mit der Gepäckrolle kommt.
- Hurrican 15 plus 3l Trinkblase
Meine neueste Errungenschaft ist der Giant Loop Cactus Canteen. Das ist ein super robustes Wasserreservoir zum Transportieren von Trinkwasser.
Ich habe die 1 US Gallonen Version. Das sind zirka 3,8 Liter. Durch die aufgenähten Schlaufen kann ich den Cactus Canteen bequem mit Zurrgurten an die Gepäckrolle oder auf die Blizzard XL Satteltaschen befestigen.
- Giant Loop Cactus Cantee 3,8l water bag
Wasser ist nicht gleich Wasser. Wer in Ägypten schon mal Eiswürfel genascht hat, weiß was ich meine 😉 Das Wasser sollte im besten Fall trinkbar gemacht werden, da Verunreinigungen mit Bakterien nicht ausgeschlossen werden können.
Entweder man kocht das Wasser ab (was oft unpraktikabel ist) oder man filtert es. Ich habe dafür den Katadyn BeFree Wasserfilter. Der hat mit in Nepal schon gute Dienste geleistet. Bevor das Wasser also in eurer Trinkblase landet, sollte es gereinigt werden.
- Katadyn Befree 600ml https://amzn.to/3m6x90P
- Katadyn Micropur Wasserentkeimung https://amzn.to/3ISu3WV
Eure Tipps sind gefragt…
Ich bin kein Experte was die Benzin- und Wasserversorgung auf einer Motorradreise durch die Wüste in Afrika betrifft. Aber sicherlich gibt es unter euch einige erfahrene Wüstenfüchse. Es wäre schön, wenn ihr eure Erfahrungen mit mir und der Burning Feet Adventures Gemeinschaft teilen würdet. Schreib es einfach in die Kommentarbox.
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