Mount Meru Wasserfälle Arusha: Trekking Tansania
Trekking in Tansania ist meine Lieblingsaktivität, wenn es um Reisen durchs wilde Afrika geht. Nur sieben Tage nach der Besteigung des Mount Meru (4.566m) kribbelte es wieder gewaltig in meinen Beinen: Ich hatte „Burning Feet“. Durch Zufall erfuhr ich von den Mount Meru Wasserfällen, auch Arusha Waterfalls oder Sapuku Waterfall genannt. Ein Monat im quirligen Arusha und bis dahin hatte ich nichts von diesen ominösen Wasserfällen gehört. Wie konnte das sein? Die perfekte Gelegenheit, der Sache auf den Grund zu gehen.
Mount Meru Wasserfälle (Sapuku Wasserfälle) im Arusha Nationalpark
Samstagvormittag. Neun Uhr. Bei strahlenden Sonnenschein lief ich mit Shaban, meinem tansanischen Guide und gutem Freund, am Clock Tower in Aruscha Town los. Eine achtstündige Tageswanderung zu den Arusha Waterfalls, die sich an den steilen und grünen Hängen des Mount Merus befinden, lagen vor uns. Im Gepäck: zwei Flaschen Wasser, einige Snacks, warme Kleidung und jede Menge afrikanische gute Laune…
Natürlich kannst du dich auch mit einem Auto die sieben Kilometer bis in das Massai Dorf Sapuku fahren lassen und von dort aus die 45-minütige Wanderung hinab zu den Wasserfällen unternehmen. In diesem Fall würde die Überschrift aber nicht Trekking Tansania lauten, sondern Spazierengehen in Tansania. Abgesehen davon verpasst du dabei einen der besten Streckenabschnitte des gesamten Ausfluges.
Es ging von der Innenstadt direkt in die weniger gepflegten Gegenden von Arusha Town. Staubige Straßen. Nur Einheimische. Jede Hütte beherbergt einen winzigen Verkaufsstand; Leute, die einem etwas abwertend Muzungu (Weißer) hinterher rufen. Schnell werden die Straßen zu Wegen und die Wege zu Trampelpfaden. Es wird steil und rutschig. Ein Track mitten durch die Vorgärten der Bauern beginnt. Überall Bananenbäume, spielende Kinder und Frauen, die zentnerschwere Äste und Hölzer auf ihren Köpfen tragen. Links und rechts erstrecken sich kleine Zwiebel-, Kaffee- und Kartoffelfelder. Es riecht nach Frischgekochtem und verbrannten Plastikmüll.
In Serpentinen windet sich der ockerfarbene Pfad am Hang hinauf und offenbarte uns einen kolossalen Ausblick über die Millionenstadt Arusha. Wie im Dornröschenschlaf breitete sie sich unter den Arusha Hills aus. Keinerlei Anzeichen von dem lauten und wilden Treiben, das sich gleichzeitig in den vielverzweigten Straßen Arushas abspielte. Völlige Stille. Kleine Hügel und Berge umgeben die Stadt und vor uns ragte die gezackte Spitze des Mount Meru aus der dichten Wolkendecke.
Nach einigen Stunden erreichten wir das Dorf Sapuku. Hier leben die Einwohner des Wa-arusha Stammes, eine Untergruppe der Maasai, die sich neben der Viehzucht und Weidelandschaft, hauptsächlich auf den Ackerbau spezialisiert haben. Es gibt Kartoffelfelder vorhin das Auge blickt. Jedes Haus und jede Hütte ist davon gänzlich eingeschlossen. Alles blüht fruchtbar grün. Ausreichend Wasser sprudelt aus Brunnen, die direkt von den Quellen des Mount Meru gespeist werden. Wer jetzt möchte, der kann sich in Napuku Village seine geballte Ladung afrikanischer Kultur abholen und die Bomas der Maasai besuchen oder die hiesige Schule besichtigen.
Neben der Dorfschule war erst einmal Endstation für Shaban und mich. Es hieß: Registrieren bitte! 21.000 TZS (10 Dollar) pro Person waren fällig (Kommen dem Ausbau der Schule zu Gute!) dann durften wir unsere Reise mit einem Guide aus Sapuku fortsetzen.
Wir ließen die alten Boma Hütten der Maasai hinter uns und tauchten in dichten Dschungel ein. Der lehmige Pfad führte steil in ein Tal. Ein Weg, der bei Regen oder nach starken Regenfällen für den Sonntagsausflügler sicherlich kaum bis unpassierbar ist. Eine Gruppe Volontiere kam uns entgegen, abgekämpft, dreckverschmiert und schnaufend nach Luft. Die einheimischen Maasai-Jungen, die sie begleiteten, sprangen dagegen wie Bergziegen in Flipflops den Hang hinauf. Training ist alles!
Wir erreichten ein seichtes Bachbett, zogen unsere Schuhe aus und folgten den Maasai-Jungen stromaufwärts. Das Wasser war fröstelnd kalt, die Steine unter den Fußsohlen schmerzhaft und glitschig. Der Bach wurde mehrfach durchquert. Zu beiden Seiten hing ein Teppich mit leuchtendgrünen Farnen und wilden Bananensträuchern an den imposanten Felswänden. Die Luft war zum Greifen getränkt in frische Wasserpartikel, Vögel zwitscherten und in der Ferne konnten wir den Mount Meru Wasserfall (Sapuku Waterfall) rauschen hören.
Wir erreichten den Wasserfall: Eine verwunschene Welt. Aus geschätzt 50-60 Metern Höhe stürzte das Wasser über eine Felsklippe und rauschte in einem Hauptstrahl Richtung Boden. Vergleichbar mit einer seichten Regendusche, spalteten sich unzählige Wassertropfen ab, die scheinbar in Zeitlupe hinab trudelten. Ein unbeschreiblicher Anblick, wenn du dich am Grund der Schlucht stellst und einzelne Tropfen bei ihren Weg in die Tiefe begleitest.
Für Kletterwütige wie ich es einer bin, gibt es noch die Möglichkeit über einen schroffen und matschigen „Pfad“ auf 15 Metern Höhe, direkt hinter den Wasserfall zu gelangen. Natürlich konnte ich es mir auch nicht nehmen lassen mit Schlüppi ein Bad unter dem Wasserfall zu nehmen. Ein mentale Herausforderung für Körper und Geist, wenn das wenige Grad kalte Wasser, kiloschwer und wie Glasperlen auf deine Haut trifft.
Tipp: Bring dir trockene Kleidung, einige Bierchen und Snacks mit.
Rückweg Mount Meru Waterfalls (Sapuku Wasserfälle)
Der Rückweg ist ähnlich der Hin-Tour. Lediglich der steile Aufstieg vom Flussbett durch den Dschungel lässt noch einmal für einige Minuten den Puls hochschnellen. Aber mit guter Kondition und entsprechenden Schuhwerk, sollte auch das kein großes Drama für dich darstellen.
Tipp: Halte etwas Trinkgeld für die Maasai-Jungen und den einheimischen Guide vom Sapuku Village bereit.
Mein Fazit zum den Mount Meru Wasserfällen im Arusha Nationalpark
Ich bin begeistert. Dieser Tages-Trip vereint Kultur, Natur und fordert einen körperlich heraus. Der Mount Meru Wasserfall ist eindeutig einer der schönsten, die ich weltweit besucht habe. Gerade weil er in dieses tolle Rahmenprogramm eingebettet ist, ist es der optimale Trip für jeden, dem die Besteigung des Mount Meru (4.566m) oder des Mount Kilimanjaro (5.895m) zu gewagt erscheint. Ein echter Geheimtipp in Tansania, der sich wunderbar mit einem Besuch von Arusha oder einer Safari verknüpfen lässt.
- Als Tagesausflug von Arusha zu empfehlen.
- Weniger touristisch (Wasserfall hauptsächlich von Einheimischen aufgesucht).
- Ideal vor oder nach einer Safari.
- Dauer: 4 Std. (Auto) bis 8 Std. (Trekking von Arusha Zentrum)
Wenn du diese Tour auch unternehmen möchtest, dann schreib mir eine E-Mail an stefan@burning-feet.com oder wende dich direkt an Dismas von African Ambition Tours (welcome@african-ambition-tours.com)
Bewertung Mount Meru Wasserfälle (Sapuku Waterfall)
- Abenteuerfaktor: 2 von 5 Sternen
- Infrastruktur: 1 von 5 Sternen
- Schwierigkeitsgrad: 2 (3 nach Regenfällen) von 5 Sternen
- Individualfaktor: 2 von 5 Sternen
- Natur/Landschaft: 4 von 5 Sternen
Ausrüstung Mount Meru Wasserfälle (Sapuku Wasserfälle)
- Trekkingschuhe oder gutprofilierte Turnschuhe
- Flipflops für Wasserdurchquerungen
- Warmer Pullover oder Jacke (beim Wasserfall kann es kühl sein)
- Badehose, Handtuch oder Wechselsachen wenn du ins Wasser möchtest
- Sonnencreme, Hut oder Käppi
- Kleiner Tagesrucksack (10-15L)
- Essen und Trinken für die gesamte Tour (normalerweise vom Veranstalter gestellt)
Was sind deine Lieblingsplätze in Tansania? Wie und Wo kommt man am Besten mit der Kultur in Kontakt?
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