West Highland Way: Wandern auf den Spuren der alten Schotten
Gestern erreichte ich das Ende des populären West Highland Way und tätschelte die glatzköpfigen Messingfigur auf dem Gordon-Platz in Fort William. Neun Tage West Highland Way (WHW) lagen hinter mir. Neun Tage Wildnis mit Schüttelfrost, hohem Fieber, Magen-Darm-Infekt aber auch mit tollen Eindrücken, die die negativen Seiten bei Weitem überstrahlen. Hier also mein persönlicher Licht- und Schattenbericht:
Einmal ganz tief Luft holen, jetzt kommt ein langer Satz!
„Die 154 km (96 Meilen) Strecke des West Highland Way in Schottland beginnt bei Milngravie, geht durch den Mugdock Country Park, folgt anschließend den Ufern des Loch Lomond, vorbei an Ben Lomond, durch Glen Falloch und Strathfillan, kreuzt das Rannoch Moor, vorbei an Buachaille Etive Mor bei Glencoe, klettert die Devil’s Staircase hoch, windet sich zum Loch Leven herab bevor er über Lairigmor und Glen Nevis am Gordon-Platz in Fort William endet.“
Atmen! Ihr konntet euch nichts von diesem Satz merken? Habt nicht einmal bis zu Ende gelesen? Kein Problem, ich auch nicht.
Allein das Lesen der vielen Ortsbezeichnungen im rattenschwanzlangen Satz bringt schon die Synapsen im Gehirn zum Qualmen. Das ist aber nichts im Vergleich zu dem Rauchschwaden, die aus den 30.000 Wanderschuhen der blasengeplagten Wandersleute aufsteigen, die sich jährlich auf diesen Fernwanderweg wagen. Wer sich einmal über den West Highland Way gekämpft hat, dessen Erinnerungen sprudeln über vor farbenfrohen Momenten und Begegnungen mit der Natur und den Menschen in Schottlands Westen. Wer sich einmal über den West Highland Way gekämpft hat, für den sind die vielen fremdartigen Ortsbezeichnungen definitiv mehr als nur Zungenbrecher und ein erschreckend schlecht geschriebener Satz eines Reisebloggers.
Tag 1: Start in Milngravie
Kumpel Nik aus Köln, ich und unsere beiden übervollen Backpacks starteten am Herrentag in Milngravie auf den West Highland Way. Unser Ziel war Fort William, besagte 154 Kilometer weiter nördlich. Milngravie, 154 Kilometer und Fort William. Eigentlich die einzigen drei Sachen, die du dir merken musst, willst du den West Highland Way bewandern. Alles andere kann man mit der entsprechenden Ausrüstung ganz entspannt auf sich zukommen lassen.
Wer mit Schlafsack, Zelt, Camping-Kocher und genügend Verpflegung ausgestattet auf den Fernwanderweg geht, der läuft in den Tag, bis er die Lust verliert, schlägt sein Zelt mitten in der Wildnis auf und genießt die untergehende Sonne bei einem lodernden Lagerfeuer. Wer den verständlichen Drang verspürt nicht mit einem 15 bis 25 Kilo schweren Rucksack zu wandern, der bucht für 45 Pound (ca. 63 Euro) den Travel Light Service. Praktischerweise schlenderst du dann nur mit einem Tagesrucksack durch die Highlands und bekommst dein Gepäck täglich an ausgewählte Orte (Dörfer, Campingplätze, Hostels, ect.) geliefert. Ein echt toller Service, der Energie und Rücken schont, aber dir die Unabhängigkeit und Freiheit abschneidet, die Wildcampen bietet.
Wir zumindest waren auf alles Vorbereitet. Als wir aufbrachen waren unsere Rucksäcke vollgestopft mit Kleidung für alle Wetterlagen, Equipment und Nahrung für drei Tage. Was wir aus Prinzip nicht dabei hatten, war eine Karte oder Wanderführer. Einige der WHW-Wanderer steckten ihre Nasen dogmatischer in die Literatur, als das sie in die freie Natur schauten. Als könnte man auf dem West Highland Way verloren gehen. Eine irrsinnige Vorstellung. Hier wo man nur den Markierungen mit der Weißen Distel folgen muss und wenn diese gerade nicht in sichtweite ist, dann den ausgetretenen Pfaden oder in den Fußstapfen der Wanderer, die gerade vor einem laufen.
Das der West Highland Way kein Geheimtipp sondern ein stark frequentierter Wanderweg ist, wurde uns schon auf der ersten Etappe bewusst. Wie ein Bandwurm zieht sich das Meer an Wanderern durch Schottlands Natur. Gerade Tageswanderer findet man hier im Überfluss. Die Anzahl derer, die wirklich die 154 Kilometer abreißen dagegen ist überschaubar.
Ehrlich? Die erste offizielle Etappe von Milngravie nach Drymen (19,2 km; 12 Meilen) ist unspektakulär. Dieses erste Stück ist sicherlich gut, um deine neuen Wanderschuhe einzulaufen aber gemessen an der Landschaft und den Etappen, die danach folgen, eintönig. Es geht durch flaches Terrain und der Weg folgt abgebauten Eisenbahnschienen, kleinen Straßen und Fußwegen. Für mich hätte der WHW auch erst in Drymen starten können.
Dank unseren Zelten liefen wir von Drymen noch weitere sechs Kilometer und richteten ein kleines Lager mitten in einem Waldstück ein (Koordinaten: 56.090816,-4.484458). Definitiv der beste Campspot auf der gesamten Strecke bis Balmaha. Über dem Lagerfeuer konnten wir entspannt Instant-Nudeln mit frischen Zwiebeln kochen und bei einem Pott Kaffee den ersten Wandertag ausklingen lassen.
Tag 2: Campen am Loch Lomond
Tag zwei lieferte den Beweis, dass wir langsam in die schottischen Highlands kamen. Ab Balmaha häuften sich die kurzen oder längeren Anstieg über bergiges Gelände, sodass erstmals leichter Neid auf die Trekker aufkam, die sich für Travel Light entschieden hatten. Meinen 23 Kilo Rucksack spürte ich deutlich und konnte das Schwitzen von da ab nicht mehr erfolgreich unterdrücken 🙂
Über den Conic Hill (310m) mit seinem tollen Ausblick auf das blaue Loch Lomond und die umliegenden grasbedeckten Bergketten, führte der Trail nach Balmaha. Von dort schlängelt er sich immer dem Loch Lomond folgend durch grüne Nadelwälder und Sümpfe, die sich glücklicherweise noch ohne die gehassten Midges (Mücken) präsentierten. Es war warm. Ungewöhnlich warm für Schottland. Von Regenwolken keine Spur und so holten wir uns am zweiten Tag bereits den ersten stattlichen Sonnenbrand.
Da ab Balmaha das Loch Lomond National Nature Reserve beginnt, ist Camping innerhalb nicht gestattet (1.3.-31.10.). Aber ungefähr 500 Meter hinter der No Camping Zone, befinden es unzählige schöne Spots, wo du dein Zelt aufschlagen kannst (Koordinaten: 56.173244,-4.658876). Es gibt dort einen Bach mit frischem Trinkwasser, ausreichend Feuerholz, grüne Rasenflächen und einen Strand. Dieser Spot ist deutlich schöner, als alles was ich im offiziellen Loch Lomond National Nature Reserve gesehen hatte. Die gebührenpflichtigen Campingplätze eingeschlossen.
Tag 3: Über Stock und Stein am Loch Lomond
Während ich seelenruhig in meinem Zelt schlief, hatte Nik die schlimmste Nacht auf dem gesamten West Highland Way. Er machte nicht ein Auge zu und krempelte seinen Mageninhalt im Stundentakt nach außen. Dementsprechend fertig war er. Ob es am ungereinigten Wasser lag oder an den unverschämt billigen Lebensmittel, die wir im Poundstretscher Shop in Milngravie kauften, wissen wir nicht. Aber von da an betrachteten wir unsere Lebensmittelvorräte skeptisch und desinfizierten das Bachwasser mit Wasseraufbereitungstabletten oder kochten es ab. Sicher ist sicher.
Nik war hart im Nehmen. Musste er auch sein, denn die beiden Sektionen am Ufer des Loch Lomond über Inversnaid bis Inverarnan, führen durch anspruchsvolles Gelände – gerade mit großem Gepäck gefährlich für die Knöchel. Hier wandert und klettert man über große, feuchte Felsbrocken, dicke Wurzeln und stapft durch knöcheltiefen Matsch. Jeder Schritt will bedacht sein und wenn wir uns nicht regelmäßig zum Anhalten gezwungen hätten, hätten wir nicht viel von der Natur gesehen. Jedenfalls nicht mehr als die zwei Meter unmittelbar vor unseren Füßen.
Mit müden Oberschenkeln und schmerzenden Schultern vom Rucksack, erreichten wir eine Bergschutzhütte vor Inverarnan. Die Luft im Inneren roch beißend nach alter, feuchter Asche aus dem gemauerten Kamin. Die Ausstattung war spartanisch bis nicht existent. Aber die Hütte hatte Flair. Strahlte etwas uriges aus. Ich konnte mir gut vorstellen, wie die alten Schotten hier vor hunderten Jahren gehaust hatten und kiloweise Haggis in sich schaufelten. Wir beschlossen die Nacht dort zu verbringen.
Tag 4: Wandern bis die Sohle brennt
Der West Highland Way ist kein Rennen. Zumindest war er es nicht für Nik und mich. Während andere Wanderer einen straffen Zeitplan hatten, bereits um sieben an uns vorbei sprinteten, schnürten wir die Wanderschuhe selten vor neun oder zehn Uhr. Zwangsläufig – und zum Glück – kommt man mit vielen anderen Wanderern auf dem WHW ins Gespräch. Oftmals sieht man auch täglich mehrfach die gleichen Gesichter. Trifft Menschen aus aller Herren Länder: Australier, Italiener, Schweden, Iren, US-Amerikaner, Kanadier, Engländer und vor allem Deutsche. Es ähnelte einer deutschen Invasion auf schottischem Boden. Überall wurde Deutsch gesprochen. Wenn du den Trail machst dann finde dich mit einem ab: Als Deutscher bist du kein Exot.
Jetzt bin ich vom Thema abgekommen. Von Inverarnan bis Tyndrum folgt der West Highland Way größtenteils alten Militärstraßen mit moderaten An- und Abstiegen. Gerade die hüglige Gegend um Crianlarich brachte die Fußsohlen ordentlich zum Brennen und war ein Garant für die ein oder andere Blase. Langsam häufte sich die Anzahl der Trekker, die mit einem leicht humpelnden Schritt oder epochalen Sonnenbrand auf Gesicht, Waden und Armen über die Wandwege schleppten. Den ein oder anderen Hitzestich gab es auch. Ja, so ein Fernwanderweg ist ein Verschleißrennen. Anders kann man es nicht bezeichnen. Glücklich der, der von einer Panne verschont bleibt.
Nach 25 Kilometern erreichten wir den Ort Tyndrum, schlugen erst unsere Bäuche mit Billig-Pizza voll und danach die Zelte direkt hinter dem Ort auf. Halb im Fresskoma konnten wir in unserem kostenlosen Lager die Livemusik in Tyndum genießen (Koordinaten: 56.435789,-4.714276). Mit Hits aus den 80ern im Ohr und müde vom anstrengenden Wandertag, schief ich wie ein Toter. Erst die Hitze trieb mich am anderen Morgen um neun Uhr aus dem Zelt.
Tag 5: One Night mit Zecken im Rannoch Moor
Von Tyndrum sind es noch 68 Kilometer bis Fort Williams und je weiter wir nach Norden vordrangen, desto beeindruckender wurde die Berglandschaft. Zu allen Seiten flankierten grünbräunliche Berge die Täler. Mit ihrer weichen, runden Form und den weißen Schneefeldern auf ihren Hängen, strahlen sie eine natürliche Ruhe und Gelassenheit aus. Eine Ruhe, die nur gestört wurde, wenn das Aufschreien der Hobbyrennfahrer auf ihren Motorrädern einer nahegelegenden Straße durch das Tal jagte.
Wir liefen die Sektion von Tyndrum bis Inveroran und weitere fünf Kilometer, bis mitten hinein ins Rannoch Moor. Es ist eines von Großbritanniens größten und wildesten Moorgebieten. Weit und breit gibt es nur Moor, Berge und Grass. Man kommt sich vor wie allein in der Wildnis. Passend das wir unser Lager auf einer kleinen Anhöhe im Moor aufgeschlagen haben, die Fahne von meinem Heimatort histen und bei einem Feuer den Abend ausklingen ließen. Leider waren wir nicht allein im Lager und die Wildnis attackierte uns in Form von zig kleinen Zecken. Diese Blutsauger krabbelten in jede Ritze und schlugen ihre Zähne in unsere Haut. Eine Sysiphus Arbeit diese wieder ab zu sammeln.
Tag 6: Der Zusammenbruch
Von Camp im Moor schaffte ich es am nächsten Tag genau neun Kilometer, dann kam der körperliche Zusammenbruch. Als hätte mir jemand den Stecker gezogen. Ohne erkennbaren Grund war innerhalb von wenigen Minuten die Kraft weg. Ich fühlte mich miserabel und schaffte es gerade noch bis zum Glen Coe Ski Centre. Meine Stirn glühte. Ich hatte Schüttelfrost bei 25°C im Schatten, Bauchschmerzen und wasserfallähnlichen Durchfall. An Weiterwandern war nicht mehr zu denken. Es fiel mir sogar schwer mein eigenes Zelt aufzubauen. Die nächsten 16 Stunden verbrachte ich fast ausschließlich auf dem Klo. Schmerz- und Fiebersenkende Mittel und eine Packung Imodium Akut, nichts wollte helfen. Erst erwischte es Nik am Tag zwei und jetzt mich. Der West Highland Way forderte seine Tribute!
Tag 7: Die Devil’s Staircase
Ich war körperlich am Ende. Überlegte sogar, ob ich im nächsten Ort Glencoe einen Arzt suchen sollte. Zwar war das Fieber über Nacht etwas zurück gegangen aber ich hatte immer noch Bauchschmerzen und das markante Toilettenproblem. Trotzdem wollte ich Nik nicht im Stich lassen und wir wanderten langsam, mit deutlich angezogener Handbremse weiter.
Den 8 km Abschnitt vom Glen Coe Ski Centre bis zu den gefürchteten Devil’s Staircase steckte ich noch gut weg. Doch die Devil’s Staircase waren an diesem Tag für mich wirklich teuflisch. Das ist der steilste Abschnitt auf dem gesamte West Highland Way, auf dem sich ein steiniger Pfad in Serpentinen den Hügel, bis auf 547 m schlängelt. Ich pfiff auf dem letzten Loch und schleppte mich von Pause zu Pause. Selbst Rentner, die 3-Mal so alt waren wie ich zogen an mir vorbei. Das war deprimierend, war schmerzvoll, war nicht zu ändern.
Wenigstens die Natur ließ uns hier nicht im Stich. Die Sonne schien unentwegt, jetzt schon den siebten Tag in Folge. Und das auch noch in der regenreichsten Region von Schottland. Selbst die Schotten, die wir trafen, waren erstaunt und wunderten über das fantastische Wetter Anfang Mai.
Vom höchsten Punkt der Devil’s Staircase und frei von Schatten, ging es kontinuierlich die 547 Höhenmeter hinunter ins Tal bis Kinlochleven. Dort angekommen stürmten wir die erste Bar, die idyllisch am Leven River liegt. Mein Kopf glühte wie Kohle im Ofen. Der Tag hatte mir sichtlich zugesetzt aber ich hatte es geschafft. Neben Free WiFi (Passwort: HBWIFI1234) gibt es in der HB Bar abends Livemusik, für den ausgehungerten Wanderer etwas zu essen und massenhaft Bier in durstige Kehlen. Kinlochleven ist der typische Ort, in dem man sich gleich heimisch fühlt. Einer dieser besonderen Orte, die du sicherlich auch schon einmal auf einer deiner Reisen getroffen hast.
Tag 8: Kinlochleven bis Glen Nevis
Wer Kinlochleven über den West Highland Way entkommen will, der muss sich gleich zu Beginn ordentlich ins Zeug legen. Aber nach einem steilen, schweißtreibenden Anstieg, geht der Weg nur noch über modrates Gelände ohne nennenswerte weitere Anstiege. Lediglich der Pfad im Nevis Forrest kostet etwas mehr Energie. Dort geht es über loses Felsgestein und einige kleinere Anstiege. Ein sehr schöner, abwechslungsreicher Abschnitt, der Spaß macht und auf dem die Zeit bis nach Glen Nevis dahin fliegt. Bevor du dich versiehst, stehst du nach 20 Kilometern in Glen Nevis und beobachtest in der Ferne die Wanderer auf ihrem Weg zum Gipfel.
Mit Wildcampen sieht es in Glen Nevis übrigens denkbar schlecht aus und spontan ein Bett im einzigen Youth Hostel zu bekommen, ist unwahrscheinlicher als ein Sechser im Lotto. Aber für 9 Pound pro Person kannst du dein Zelt im Glen Nevis Caravan & Camping Park aufschlagen.
Tag 9: Auf der Zielgeraden in Fort William
Natürlich kannst du auch von Glen Nevis die letzten vier Kilometer bis Fort William durchlaufen und den West Highland Way beenden. Das ist ein Katzensprung. Wir jedoch wollten auf unserem Trip Ben Nevis (1.345 m) besteigen und stoppten daher in Glen Nevis.
Nachdem ich die ganze Nacht wieder zwischen Klo und Zelt pendelte, musste ich mir eingestehen, dass ich die sechs Stunden zum Gipfel und zurück niemals ohne Zwischenfall überstanden hätte – trotz einer ganzen Packung Imodium und Schmerzmitteln.
Nik ging allein und als er zurück kam, schulterten wir unsere Backpacks ein letztes Mal und liefen gemeinsam die vier Kilometer bis zum Zielpunkt in Fort William. Komischerweise war die Freude über das Ankommen gar nicht so groß. Es überwog viel mehr das Gefühl einer besonderen Zeit, die gerade zu Ende gegangen war. Das typische „Schade-Gefühl“. Gefühl hin oder her, wir hatten es geschafft.
Mein Fazit
Der West Highland Way ist nicht umsonst einer der populärsten Fernwanderwege Europas. Gut erschlossen und abwechslungsreich, fordert er von jedem Wanderer seinen Tribut. Bei dem einen sind es nur Blasen am Fuß. Bei einem anderen ein schmerzhafter Sonnenbrand und andere wiederum, kämpfen sich mit Hitzschlag, Magendarm-Infekt oder akutem Brechreiz herum. Egal was es ist, jeder ringt seinen eigenen Kampf mit Körper und Natur aus. Wichtig ist nur durchzuhalten. Den gesamten Weg. Jeden Tag auf`s Neue. Bis ans Ziel.
Für mich war es wieder einmal eine tolle Erfahrung mit dem gesamten Gepäck und völlig unabhängig einen Fernwanderweg zu bewandern. Die Natur und die Möglichkeiten für Wildcampen entlang des West Highland Way sind perfekt. Trotzdem waren die 23 Kilo auf meinem Rücken selbst für mich eine ziemliche Strapaze und ich würde Trekking-Anfängern oder weitgehend untrainierten Personen dringend davon abraten. Für diese ist das Travel Light Konzept eine sehr gute Alternative. So bleibt der Spaß an der Wanderung erhalten und du wirst trotzdem körperlich gefordert.
Bewertung West Highland Way
- Abenteuerfaktor: 2 von 5 Sternen
- Infrastruktur: 4 von 5 Sternen
- Schwierigkeitsgrad: 2 von 5 Sternen
- Individualfaktor: 2 von 5 Sternen
- Natur/Landschaft:5 von 5 Sternen
Der West Highland Way stellt für mich den perfekten Wanderweg für Anfänger in Bezug auf Fernwanderungen dar. Gerade Naturliebhabern werden ihre Freude an Schottlands wilden Highlands haben. Wer tief in die schottische Kultur eintauchen möchte und hofft er finde Schotten im Rock und Dudelsack vor, die über die Straße schlendern, der wird womöglich enttäuscht sein.
Tipps West Highland Way Schottland
- Packe für jedes Wetter (Regensachen sind Pflicht)!
- Sonnencreme mitbringen! Auf dem Track ist sie sehr überteuert (>10 Pound).
- Nicht viel Essen im Rucksack mitschleppen! Hotels, Restaurants, Imbisse liegen meist auf der Strecke.
- Bei Travel Light: Pack alles was du für den Tag benötigst in deinen Daypack!!!
- Nutze Wasserreinigungstabletten oder transportiere massig Wasser!
- Hostels, Hotels im Voraus reservieren. Auf Campingplätzen bekommst du dagegen in der Regel spontan ein Plätzchen (sonst Wildcampen).
- Reiseapotheke nicht vergessen!
- Hut mit Mückennetz und Mückenspray! Im Juli – September zerstechen dich dort die Midges.
- Zecken auf dem West Highland Way? Ja, ich hatte mindestens 5 Zeckenbisse, einer direkt am Kopf. An einigen Spots waren bereits nach wenigen Minuten Dutzende Zecken auf unseren Klamotten, die am Boden lagen. Untersucht euren Körper jeden Tag gründlich.
Literatur West Highland Way
West Highland Way Ausrüstung (Beispiele!)
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Respekt, dass du die Reise trotz Krankheit so durchgezogen hast! Die Bilder sind richtig toll und steigern meine Vorfreude auf Schottland. In genau vier Wochen geht es los und ich werde mir einige Orte deiner Tour auch anschauen. Es wird allerdings kein Wanderurlaub.
Hi Maike, Schottland ist fantastisch. Ob Berge oder Städtetrip, du wirst es genießen. PS: Vergiss nicht am Haggis zu knabbern und probiere auch die „Scotish Tablets“. Beste Grüße, Stefan.